… Zahnärzte. Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnheilkunde und beschäftigt sich mit der Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Voraussetzung dafür, Kieferorthopäde werden zu können, ist also ein Studium der Zahnmedizin und die Approbation als Zahnarzt oder Zahnärztin.

… Fachzahnärzte. Die in den meisten Bundesländern vorgesehene „vollständige“ Berufsbezeichnung der Kieferorthopäden lautet mittlerweile Fachzahnarzt bzw. Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. Der „Fachzahnarzt“ ist dabei das gleiche, wie der „Facharzt“ in der ärztlichen Versorgung. Nach dem Studium darf jeder Arzt und jeder Zahnarzt alle Behandlungen anbieten. Wer aber als Kieferorthopäde, also als Fachzahnarzt tätig sein möchte, muss eine Weiterbildung durchlaufen.

… weitergebildet. Die Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopäde dauert in Vollzeit vier Jahre, in Teilzeit entsprechend länger. In dieser Zeit beschäftigt sich der angehende Kieferorthopäde unter der Aufsicht und Anleitung eines hierzu von der Zahnärztekammer ermächtigten, erfahrenen Kollegen theoretisch und praktisch intensiv mit der Kieferorthopädie. In den meisten Bundesländern ist auch ein Jahr an einer Universitätsklinik Pflicht, um die ganze Bandbreite der Kieferorthopädie und die Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen kennenzulernen. Die Weiterbildung endet mit einer Prüfung vor Fachkollegen. Erst wenn der Zahnarzt diese Prüfung bestanden hat und damit bewiesen hat, dass er über besondere Kenntnisse und Fertigkeiten in der Kieferorthopädie verfügt, darf er sich Fachzahnarzt für Kieferorthopädie oder Kieferorthopäde nennen.

Spezialisten. Diese jahrelange Weiterbildung führt dazu, dass Kieferorthopäden Spezialisten Ihres Fachs sind. In der Regel beschäftigen sich Kieferorthopäden auch während ihrer beruflichen Tätigkeit ausschließlich mit der Kieferorthopädie.  Diese Konzentration auf das Fachgebiet sorgt dafür, dass die Patientin mit höchster Qualität behandelt werden können.

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Bezeichnungen, Graden und Titeln, die von kieferorthopädisch tätigen Zahnärzten geführt werden

Der Master of Science Kieferorthopädie ist ein akademischer Grad, der in einem postgradualen Studium erworben werden kann, das rund 45-50 Präsenztage an der jeweiligen Universität in Anspruch nimmt. Im Übrigen arbeiten die „Studenten“ in der eigenen Praxis, jedoch – anders als in der Weiterbildung – nicht unter Aufsicht und Anleitung eines erfahrenen Kollegen.

Ein Tätigkeitsschwerpunkt Kieferorthopädie kann angekündigt werden, wenn ein Zahnarzt – in der Regel nach der eigenen Einschätzung – in einem bestimmten Ausmaß kieferorthopädisch behandelt. Konkrete Vorgaben gibt es nur in einigen Bundesländern.

Nur der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie hat aber über einen langen Zeitraum die Kieferorthopädie praktisch und theoretisch unter Aufsicht „gelernt“ und seine Qualifikation in einer Prüfung vor der Zahnärztekammer nachgewiesen.